Nachdem ich im letzten Artikel etwas über die Vorteile des Heilfastens geschrieben habe, soll es heute um die praktische Durchführung gehen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, eine Heilfastenkur zu gestalten. Ich möchte eine Form vorstellen, die sich mir seit Jahren sehr bewährt hat und die gut durchzuführen ist. Gerade habe ich wieder meine Frühjahrskur erfolgreich abgeschlossen und freue mich nun auf die vielen positiven Auswirkungen, von denen ich vor allem in den nächsten Wochen profitieren kann.
Der richtige Zeitpunkt für eine Heilfastenkur
Wichtig ist zunächst einmal, einen guten Zeitpunkt zu wählen. Traditionell lädt vor allem die Fastenzeit zu einer Heilfastenkur ein. Da Ostern in diesem Jahr sehr früh ist, macht es unter Umständen mehr Sinn, sie auf April zu legen, wenn es schon wärmer ist.
Von Vorteil ist es, wenn Du Dir während der Heilfastenkur etwas mehr Zeit für Dich nehmen kann. So kannst Du Deinen Körper optimal bei seiner Aufräumarbeit unterstützen. Die Art Heilfastenkur, die ich hier vorstellen möchte, habe ich aber auch schon in den normalen Arbeitsalltag integriert und das ist auch sehr gut gegangen. Ich achte aber jeweils darauf, dass in dieser Zeit möglichst keine gesellschaftlichen Verpflichtungen mit auswärtigem Essen liegen.
Für uns Läuferinnen und Läufer ist es noch wichtig, wann wir einen Wettkampf geplant haben. Während der Heilfastenkur ist lockeres Joggen zwar möglich und auch sinnvoll aber kein leistungsorientiertes Laufen, da unser Körper während dieser Zeit nur auf die eigenen Reserven zurückgreifen muss und seine volle Energie ja auch in den Abbau der Schlacken und die Reinigung investieren soll. Im Anschluss an die Heilfastenkur und nach einem sorgfältigen Aufbau in eine nährstoffreiche und gesunde Ernährung gibt es dafür einen richtige Energieschub.
Sinn würde es also machen, den Zeitpunkt so zu wählen, dass ein Wettkampf noch weit genug weg ist, damit alle Energiespeicher wieder gut gefüllt sind und der Energiebooster ausgenutzt werden kann. Dies muss jeder für sich am besten ausprobieren. Für die erste Heilfastenkur empfehle ich, einen Zeitpunkt weit weg von einem Wettkampf zu wählen. Lerne zunächst einmal die Reaktionen Deines Körpers kennen. Dann kannst Du beim nächsten Mal näher an den Wettkampf herangehen.
Was brauche ich für die Heilfastenkur?
1. Die Unterstützung der Ausscheidungsorgane
Während der Heilfastenkur arbeiten alle Ausscheidungsorgane auf Hochtouren. Es hilft Deinem Körper, wenn Du diese Prozesse unterstützt. Vor allem Deine Leber und Deine Nieren als die Hauptentgiftungs- und Ausscheidungsorgane werden es Dir danken. Bei einer guten Unterstützung kommt es nach meiner Erfahrung weniger zu unangenehmen „Fastenkrisen“.
Aus dem reichen Schatz der Naturheilkunde gibt es zahlreiche gute pflanzliche Mittel, um Leber und Nieren in ihrer Funktion zu unterstützen. Bei meinen Heilfastenkuren hat sich mir die spagyrische Entgiftungsreihe von der Phönix Laboratorium GmbH sehr bewährt. Zum Einsatz kommen im zweitäglichen Wechsel die folgenden Mittel:
– Phönix Silybum spag. Tropfen (für die Leber)
– Phönix Solidago spag. Tropfen (für die Nieren)
– Phönix Urtica-Arsenicum spag. Tropfen (Ausleitung)
Dazu kommt mit einer durchgehenden Einahme zur Unterstützung des Lymphsystems:
– Phönix Thuja-Lachesis spag. Tropfen (Anregung des Lymphsystems)
Auf diese Weise werden alle Entgiftungsorgane optimal angeregt. Da die Leber die Hauptarbeit zu leisten hat, nehme ich zusätzlich noch täglich ein Mariendistelpräparat zur Leberpflege, z.B. Hepatos Mariendisteldragees.
2. Die Unterstützung der Ausscheidung der Schlacken
Sehr wichtig ist bei einer Heilfastenkur auch die schnelle Ausscheidung der Gifte und Schlacken, die sich zum Teil über längere Zeit im Körper abgelagert haben. Je besser diese ausgeleitet werden, desto leichter fällt das Fasten.
Auf zwei Wegen können wir diese Unterstützung der Ausscheidung erreichen. Durch ein Abführmittel wie Bitter- oder Glaubersalz wird der gesamte Verdauungsapparat von oben bis unten durchgeputzt. Wesentlich angenehmer im Geschmack und auch noch nach einigen Tagen gut herunter zu bringend ist alternativ das FX Passagesalz mit Zitronensäure und Orangenaroma für den besseren Geschmack.
Auf der anderen Seite ist es sinnvoll, während der Fastentage täglich einen Einlauf zu machen, um die Schlacken möglichst schnell aus dem Darm zu entfernen. Das hört sich schlimmer an als es ist. Im Gegenteil, ich empfinde einen Einlauf sogar als sehr entlastend und angenehm und setze ihn auch gerne ein, wenn z.B. eine Erkältung im Anzug ist.
3. „Frühjahrsputz“ im Darm
Eine weitere Unterstützung bieten Heilerde und Flohsamenschalen. Beide helfen, Kotreste, Bakterien, Pilze usw. aus dem Darm von den Darmwänden abzulösen, zu binden und dann auszuscheiden.
Von der Heilerde, die es entweder als Luvus Heilerde oder als Bullrich Heilerde zu kaufen gibt, nehme ich jeweils morgens 1 TL in einem Glas Wasser.
Die Flohsamenschalen gibt es als Mucofalk Flohsamenextrakt in den Geschmacksrichtungen Orange und Apfel. Dies kann in Kräutertee eingerührt und getrunken werden oder als „Wackelpudding“ zubereitet werden. Dabei nehme ich 200 ml Bio-Apfelsaft und rühre 3 Messlöffel Mucofalk hinein. Dazu gebe ich noch einen geriebenen Apfel. Gut umgerührt lasse ich dies über Nacht im Kühlschrank stehen. Aufgrund des Quellvermögens der Flohsamenschalen habe ich am nächsten Morgen einen „Wackelpudding“, den ich während der Fastentage über den Tag verteilt esse.
4. Unterstützung der Ausscheidung über die Haut
Während der Heilfastenkur dünstet auch die Haut stärker aus als sonst. Dies können wir unterstützen durch z.B. Trockenbürsten und Wechselduschen. Beides regt die Durchblutung der Haut stark an. Dies steigert die Ausscheidung zusätzlich. Trockenbürsten und Wechselduschen kann man gleich morgens nach dem Aufstehen in die Morgentoilette mit einbeziehen.
5. Entgiftung über die Atmung
Nicht zuletzt trägt auch die Atmung dazu bei, Stoffwechselendprodukte aus dem Körper herauszubringen. Tägliche Spaziergänge an der frischen Luft oder leichte Jogging-Einheiten unterstützen dies.
Da die Energievorräte, die normalerweise in der Muskulatur eingelagert sind, bald nach Beginn einer Heilfastenkur aufgebraucht sind, sind natürlich keine Höchstleistungen möglich. Aber lockere Bewegung tut sehr gut und hilft Deinem Körper bei seiner Entgiftungsarbeit. Auch auf die Psyche wirkt sich der Aufenthalt in der Natur sehr positiv aus.
Die Durchführung einer Heilfastenkur
Wichtig an einer Heilfastenkur ist der gute Übergang von der „normalen“ Ernährung in den Fastenmodus. Am Allerwichtigsten ist jedoch der langsame und sorgfältige Aufbau nach den Fastentagen am besten dann in eine gesündere und bewusstere Ernährungsweise als vor dem Fasten. Meine Heilfastenkur besteht daher aus
- 3 „Entlastungstagen“ zum sanften Übergang in die Heilfastenkur
- 6 Vollfastentagen und
- 3 „Aufbautage“, um den Körper wieder an die Nahrungszufuhr und Verarbeitung zu gewöhnen
Im nächsten Artikel werde ich diese verschiedenenen Phasen einer Heilfastenkur noch etwas genauer beschreiben.
Eine gute Möglichkeit, das Heilfasten kennenzulernen und für sich zu entdecken, bietet auch das Online-Fasten mit Dr. Rüdiger Dahlke, einem bekannten Fastenarzt.
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