Jetzt hat wieder die wunderbare Beeren- und Früchtezeit begonnen. Die rot leuchtenden und aromatisch riechenden Erdbeeren haben gerade Hochsaison und rote, schwarze und weisse Johannisbeeren und die Jostabeeren sind auch schon bald reif. Himbeeren und Brombeeren blühen bereits und kündigen ebenfalls eine reiche Ernte an. Auch die hell- bis tiefdunklen Kirschen zeigen sich in ihrer vollen Schönheit und lassen das Wasser im Munde zusammen laufen.
Einheimische Beeren und Früchte als Superfoods?
Zurzeit sind Goji-, Acai-, Aronia- und andere exotische Beeren als Superfoods sehr beliebt. Was ist aber mit unseren einheimischen Beeren?
Abgesehen davon, dass Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Heidelbeeren vor allem frisch so gut schmecken, sind sie ebenfalls durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe wahre Kraftpakete. Der hohe Gehalt an Antioxidantien machen auch unsere einheimischen Beeren zu Superfoods.
Die Bedeutung von Antioxidantien für Sportler
Für Sportler haben die Antioxidantien eine besondere Bedeutung, da sie die Zellen schützen und das körpereigene Abwehrsystem unterstützen.
Vor allem bei grösserer sportlicher Belastung entstehen „Freie Radikale“. Dies sind sauerstoffhaltige Moleküle, denen in ihrer chemischen Struktur ein Elektron fehlt. Um dieses Ungleichgewicht zu beseitigen, nehmen sich „Freie Radikale“ das fehlende Elektron aus anderen intakten Molekülen der Zellmembran, aus Proteinen oder sogar aus der DNA. Die so bestohlenen Moleküle werden dann auch zu „Freien Radikalen“ und versuchen nun ebenfalls, das ihnen jetzt fehlende Elektron zu ersetzen. Auf diese Weise entsteht eine Kettenreaktion.
Wird ein gewisses Mass dieser Oxidationen überschritten, kann es im Körper zu massiven Schäden kommen. Diese reichen von einer eingeschränkten Zellfunktion bis zu DNA-Schäden, der Inaktivierung von wichtigen Enzymen oder der Verminderung der Bildung körpereigener Eiweisse. Zahlreiche Krankheiten sind die Folge.
Um dies zu verhindern, sind Antioxidantien sehr wichtig und wertvoll. Wie es der Name sagt, wirken sie der Oxidation entgegen. Um die Zellen zu schützen geben sie freiwillig Elektronen ab und werden danach auch nicht selber zu freien Radikalen. Sie regenerieren sich vielmehr schnell und kommen wiederum in ihre antioxidative Form.
Was gehört zu den Antioxidantien?
Da wir heute auch unabhängig von sportlichen Leistungen sehr vielen „Freien Radikalen“ ausgesetzt sind, ist es um so wichtiger, unserem Körper regelmässig genügend Antioxidantien zur Verfügung zu stellen.
Zu den wirkungsvollsten Antioxidantien gehören
- Vitamin C
- Vitamin E
- Selen
- Eisen
- Zink
- OPC (Oligomere Proanthocyanidine)
- Anthocyane (blaue und violette natürliche Farbstoffe)
- Glutathion (Tripeptid, Anti-Aging- Mittel)
- Allicin (schwefelhaltiger sekundärer Pflanzenstoff)
- Carotinoide (Beta-Carotin, Lutein, Zeaxanthin, Lycopin, Astaxanthin)
- Flavonoide
- Phenolsäuren (vor allem Ellagsäure)
- Sulforaphan (aktiviert körpereigene Entgiftungsprozesse in der Leber)
Viele Früchte und vor allem die Beerenfrüchte zeigen schon durch ihre Farbe, dass sie sehr reich an Antioxidantien sind. Sie enthalten zahlreiche dieser Inhaltsstoffe.
Ich glaube, dass die Natur das mit Absicht so eingerichtet hat. Vor allem die Beerenfrüchte oder auch die saisonal sehr beschränkt als frische Früchte erhältlichen Kirschen sehen so verlockend aus und laden direkt zum Naschen ein. Damit tun wir unserem Körper automatisch viel Gutes.
Was tun die Antioxidantien für uns?
Lebensmittel mit hohen Mengen an Antioxidantien sollten auf jeden Fall bewusst in unsere Ernährung einbezogen werden. Bei den leckeren Beerenfrüchten fällt dies sicher nicht schwer.
Für Sportler bedeutet der Zellschutz durch die Antioxidantien letztendlich
- eine höhere Belastbarkeit der Muskulatur
- eine höhere Belastbarkeit der Sehnen und Bänder
- ein stabiles Immunsystem
- eine schnellere Regeneration
- eine beschleunigte Erholung nach Verletzungen
- eine beschleunigte Erholung nach Infekten
Also greif bei den Super–Power–Antioxidantien kräftig zu, wo immer Du in den nächsten Monaten Beeren und Früchten begegnest. Geniesse noch die Erdbeerzeit. In wenigen Tagen am 24. Juni ist bereits Johanni, der Tag, welchem die Johannisbeeren gewidmet sind, als Hinweis auf ihre Erntereife.
Bei meinen Läufen und Spaziergängen werde ich nun genau die Fortschritte der im Moment blühenden Brombeeren beobachten, um ja nicht die ersten blauschwarzen Früchte zu verpassen. Und vielleicht findest Du ja auch beim Joggen im Wald ein paar besonders aromatische Walderdbeeren. Dann lohnt sich ein kurzer Stopp auf jeden Fall.
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