Neben Arnica ist auch Rhus toxicodendron oder kurz nur Rhus tox genannt ein wichtiges homöopathisches Mittel, das uns Sportlern bei manchen Verletzungen gut weiterhelfen kann. 

 

Der deutsche Name Giftsumach oder Giftefeu macht bereits darauf aufmerksam, dass diese Pflanze giftig ist. Homöopathisch aufbereitet kann sie jedoch ihre volle Kraft entfalten und den Heilungsprozess bei vielen Verletzungen sehr unterstützen.

 

Rhus toxicodendron als abweisende Giftpflanze

 

Rhus toxicodendron wächst als eher unscheinbarer Strauch vor allem in Nordamerika sowohl in trockenen und steinigen Gebieten als auch am Waldrand. In Europa ist diese Pflanze als nicht einheimischer Neophyt  wahrscheinlich von französischen Seefahrern im 16. Jahrhundert aus Nordamerika eingeführt worden. 

 

Rhus toxicodendron bei Sportverletzungen

 

Die Berührung einer Rhus toxicodendron Staude verursacht meist einen juckenden Ausschlag. Verantwortlich dafür ist das in den Blättern enthaltene ölige Urushiol, das zu den stärksten natürlich vorkommenden Kontaktallergenen zählt. 

 

Nach dem Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem“ zu behandeln (Similia similibus curantur) wird Rhus toxicodendron in der Homöopathie unter anderem bei Hauterkrankungen mit intensiv juckenden Bläschen eingesetzt. 

 

Früher galt ein Grundstück, in dessen Garten Rhus toxicodendron wächst, als verhext, da die Bewohner meist ohne sonst erkennbaren Grund an rheumatischen Beschwerden litten. Ein solches Grundstück liess sich kaum verkaufen. In den homöopathischen Arzneimittelprüfungen hat sich die Eignung von Rhus toxicodendron bei allen rheumatischen Schmerzen in Knochen, Gelenken, Nerven, Sehnen und Muskeln vielfach bestätigt.

 

Hilfe bei Überlastung der physiologischen Körpersysteme

 

Damit ist Rhus toxicodendron eines der Hauptmittel für alle möglichen Beschwerden des Bewegungsapparates und vor allem auch bei Sportverletzungen. Während Arnica das Hauptmittel für alle Verletzungen durch Sturz, Schlag oder Stoss ist, steht bei Rhus toxicodendron das Prinzip der Überlastung im Vordergrund. Wenn als Ursache für Beschwerden oder eine Verletzung eine Überanstrengung oder das Überschreiten des physiologisch normalen Rahmens erkennbar ist, kann Rhus toxicodendron eine gute Unterstützung bei der Heilung bieten. 

 

Im Allgemeinen wird ein homöopathisches Mittel nicht nach einer Indikation ausgewählt, sondern zunächst werden alle vorhandenen Symptome analysiert und dann auf dieser Grundlage das passende Mittel ausgewählt. Da Rhus toxicodendron aber für das Prinzip der Überlastung allgemein steht, fallen zahlreiche Sportverletzungen in diesen Anwendungsbereich. Es sind dies z.B.

 

  • Verrenkungen – Im Gelenk wurde über den physiologisch normalen Rahmen gedreht.
  • Zerrungen – Strukturen wurden zu weit gedehnt.
  • Verstauchungen – Strukturen wurden zu stark zusammengedrückt.
  • Überdehnungen – Bänder und Sehnen wurden mehr gedehnt, als dies physiologisch vorgesehen ist.
  • Bänder- oder Sehnenriss – Die Strukturen wurden so weit gedehnt, dass sie reissen.
  • Muskelkater – In der Muskulatur sind durch die Belastung kleine Risse entstanden.
  • Überanstrengung – Alle Strukturen wurden deutlich über den physiologischen Rahmen belastet.

 

Eine Überlastung liegt auch vor, wenn z.B. durch kaltes, feuchtes Wetter die körpereigene Wärmeregulation überfordert ist und dadurch Symptome entstehen. Dies können rheumatische Beschwerden sein. Aber auch bei Erkältungskrankheiten oder Herpes muss in diesem Fall an Rhus toxicodendron gedacht werden.

 

Die Haupt-Rhus tox-Symptome

 

Einige sehr charakteristische Symptome weisen klar auf Rhus toxicodendron hin und machen die Entscheidung für dieses homöopathische Mittel leicht:

 

  • reissende Schmerzen, als ob etwas auseinandergerissen wird
  • Steifigkeit in den Gelenken
  • Beschwerden in Ruhe, besonders nach Überanstrengung
  • Ruhelosigkeit mit ständigem Bewegungsdrang
  • Unruhe vor allem nachts
  • Schmerzen zu Beginn einer Bewegung, bei fortgesetzter Bewegung wird es aber besser
  • Wärme, leichte Bewegung, Reiben und leichter Druck z.B. bei einer Massage und das Strecken der Glieder bessern die Beschwerden

 

Schon diese wenigen charakteristischen Symptome machen deutlich, dass Rhus toxicodendron bei den oben genannten Verletzungen und vor allem auch in Regenerationsphasen nach grösseren Anstrengungen angezeigt ist. Es sollte daher in keiner Sportler-Apotheke fehlen.

 

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