Inzwischen sind die Tage schon wieder deutlich länger. Damit rücken nach den etwas gemütlicheren Wintermonaten mit dem Frühling und Sommer die mehr durch Aktivität geprägten Zeiten näher. So wie wir um diese Jahreszeit gerne unseren Haushalt mit einem gründlichen Frühjahrsputz wieder auf Vordermann bringen, ist dies auch der richtige Moment, um für unseren Körper etwas Gutes zu tun. Für mich hat sich als „Generalüberholung“ seit Jahren das Heilfasten sehr bewährt.
Warum Heilfasten?
Wir sind es gewohnt, dass unser Körper ständig gut funktioniert. In der Regel ist dieses „Funktionieren“ so selbstverständlich, dass es uns gar nicht bewusst ist, welche enormen Leistungen dahinter stecken. Erst wenn wir krank werden, merken wir, wie wichtig es ist, dass jeder Teil unseres Körpers, jedes Organ, jeder Muskel, jede Nervenzelle seine Aufgabe zuverlässig erfüllt.
Während wir unser Auto regelmässig pflegen und zum Service bringen, damit es uns gute Dienste tut, vergessen wir dies bei unserem Körper gerne. Wir erwarten, dass er jede von ihm verlangte Leistung brav mitmacht. Und wenn wir dann doch krank werden, soll der Arzt dies schnell „reparieren“, damit es weitergehen kann wie vorher.
Es macht also Sinn, auch unserem Körper ab und zu etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen und es ihm möglichst leicht zu machen, optimal zu funktionieren. Eine sehr gute Methode dazu ist ein Heilfasten. Unser Körper erhält dadurch quasi eine Auszeit, um sich selbst zu regenerieren und Altes aufzuarbeiten.
Was passiert beim Heilfasten?
Eine der Hauptaufgaben, die unser Körper täglich zu erledigen hat, ist es, für genügend Energie und Baustoffe zu sorgen. Dafür müssen wir immer genügend Nahrung zu uns nehmen. Diese wird im Stoffwechsel verarbeitet und so in Einzelteile zerlegt, dass daraus die notwenigen Baustoffe gewonnen werden. Ausserdem müssen die nicht verwertbaren Reste wieder ausgeschieden werden.
Darüber hinaus sind wir in unserer Umwelt von zahlreichen Schadstoffen umgeben, die unser Körper ebenfalls verarbeiten muss. Beispiele sind Farbstoffe in unserer Kleidung, Lösungsmittel in Farben und Teppichkleber in unserer Wohnung, Zusatzstoffe in Waschmitteln, Zahnpasta Duschgel, Kosmetika usw., aber vor allem auch Nahrungsmittelzusatzstoffe sowie Pestizide, Medikamente und Schwermetalle in konventionell produzierten Lebensmitteln.
Durch all dies sind unser Stoffwechsel und vor allem die Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane Leber und Niere sehr gefordert. Auch das Bindegewebe ist zunehmend beansprucht, da dorthin alles abgeschoben wird, was gerade nicht mehr bewältigt werden kann. Wir spüren dies mitunter als „Verspannungen“ oder in den Gelenken durch eine nicht ganz runde Beweglichkeit.
Da unser Stoffwechsel keine Zeit hat, das Abgeschobene und Abgelagerte noch aufzuarbeiten, bleibt es vor allem im Bindegewebe aber nach einer Weile ebenfalls in den Organen selber liegen. Und es kommt nach und nach immer mehr hinzu.
Auch unser Darm kommt an seine Grenzen, wenn zu viele teilweise auch nicht mehr vollständig verarbeitete Stoffwechselendprodukte transportiert werden müssen. Es bleibt dann manches an den Darmwänden kleben und verhindert die optimale Aufnahme von Nährstoffen.
Mit der Zeit kann daher der Stoffwechselaustausch nicht mehr optimal funktionieren. Sind die Stoffwechselfunktionen aber eingeschränkt, kommt es zur Energieeinbusse und irgendwann auch zu Krankheiten.
Genau dort setzt das Heilfasten an. Ziel ist es, den Körper für eine gewisse Zeit zu entlasten, damit er sich selber von seinen Altlasten befreien kann. Heilfasten regt so die Entgiftung des ganzen Körpers und die Ausscheidung von allem Überflüssigen an. Auch dabei sind vor allem die für die Entgiftung zuständige Leber und die stark an der Ausscheidung beteiligten Nieren zuständig. Wichtig ist es deshalb, diese Organe während des Heilfastens gut zu unterstützen.
Was gewinnst Du durch Heilfasten?
Durch Heilfasten kommt es zum Entsäuern, Entwässern und schliesslich zur Erholung aller am Stoffwechsel beteiligten Organe und letztlich des gesamten Körpers. Das Ergebnis ist dann
- Dein Körper kann sich von zahlreichen Schadstoffen befreien.
- Deine Gewebe werden entstaut, entgiftet und entschlackt.
- Deine Gelenke und deine Wirbelsäule werden entlastet.
- Deine Blutwerte verbessern sich zum Teil deutlich.
- Deine Haut wird ganz weich und zart.
- Du erhältst viel mehr Energie und und hast das Gefühl, dass Du wieder Bäume ausreisen kannst.
- Ganz allgemein hast Du eine höhere Vitalität.
- Du spürst mehr geistige Frische.
- Du fühlst Dich Jahre jünger und man sieht es Dir auch an.
- Deine Selbstheilungskräfte werden angeregt, so dass Dein Körper mit viel mehr wieder alleine fertig wird.
- Du wirst durch die Entwässerung und Entschlackung wahrscheinlich auch etwas an Gewicht verlieren. Heilfasten ist jedoch nicht in erster Linie zum Abnehmen gedacht, sondern bringt dies als willkommenen Nebeneffekt mit sich.
- Du hast die tolle Chance, nach dem Heilfasten in eine gesündere Ernährung zu starten, da Du Dich während der Fastentage schon von allem „Ungesunden“ entwöhnt hast.
Neben diesen grossen Vorteilen auf körperlicher Ebene, erlebe ich beim Heilfasten aber auch deutliche Veränderungen auf geistiger und seelischer Ebene. Die Gedanken werden klarer. Ziele oder der zukünftige Weg konkretisieren sich. Alles scheint wieder viel leichter erreichbar. Auch macht sich eine sehr wohltuende Gelassenheit und Entspannung breit, die in unserer hektischen und leistungsorientierten Welt oft schwer zu finden ist.
Nach dem Heilfasten fühle ich mich jeweils sehr energiegeladen und leistungsfähig. Dies wirkt sich auch beim Laufen aus. Wenn ich dafür sorge, dass in meinem Körper alles rund läuft, dankt er es mir mit einer hohen Leistungsfähigkeit und einfach auch wieder viel Lust zu laufen. Daher macht es für einen leistungsorientierten Läufer viel Sinn, zur richtigen Zeit einmal ein paar Tage Heilfasten einzuschieben.
Im nächsten Artikel stelle ich eine Form von Heilfasten vor, die sich mir seit Jahren sehr bewährt hat, die einfach durchzuführen und auch gut durchzuhalten ist. Falls Du lieber in einer Community fasten möchtest, kann ich auch das Onlinefasten mit Dr. Rüdiger Dahlke sehr empfehlen.
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