Nachdem ich bereits darüber geschrieben habe, was beim Heilfasten im Körper passiert und was alles dazu gehört, stelle ich heute konkret vor, wie Du mehr Energie durch Heilfasten erhältst. Wichtig an einer Heilfastenkur ist der gute Übergang von der „normalen“ Ernährung in den Fastenmodus. Am Allerwichtigsten ist jedoch der langsame und sorgfältige Aufbau nach den Fastentagen am besten dann in eine gesündere und bewusstere Ernährungsweise als vor dem Fasten. Meine Heilfastenkur besteht daher aus
- 3 „Entlastungstagen“ zum sanften Übergang in die Heilfastenkur
- 6 Vollfastentagen und
- 3 „Aufbautagen“, um den Körper wieder an die Nahrungszufuhr und -verarbeitung zu gewöhnen
Die Entlastungstage
Ab dem 1. Entlastungstag wird auf Fleisch, Eier, Zucker und Süssigkeiten und Alkohol verzichtet. Innerhalb der 3 Entlastungstage stehen dann hauptsächlich frisches Obst, Salate, Gemüse, Pellkartoffeln und Vollkornbrot auf dem Speiseplan. Da ich mich schon seit einiger Zeit überwiegend vegan ernähre, fällt das nicht so schwer. Nur auf meine geliebten veganen Haferplätzchen und die dunkle Schokolade verzichte ich nun. Die Nahrungsmenge reduziere ich jeden Tag etwas mehr. Morgens gibt es dazu eine halbe Stunde vor dem Frühstück schon ein Glas Wasser mit 1 TL Heilerde und Kräutertee mit 2 Messlöffeln Mucofalk (Flohsamenschalen). Bereits jetzt, vor allem aber während der Vollfastentage ist es wichtig, viel zu trinken. Am Abend des 3. Entlastungstages solltest Du mit dem Abführen beginnen. Das entlastet Deinen Körper und hilft auch, die eventuell aufkommenden Hungergefühle zu vermindern.
Die Vollfastentage
Die Vollfastentage sehen bei mir so aus:
- Direkt nach dem Aufstehen trinke ich ein Glas Wasser mit Heilerde und noch ein grosses Glas mit FX Passagesalz. Eine halbe Stunde später gibt es „Frühstück“.
- Vor dem Frühstück rege ich noch durch Trockenbürsten der Haut und Wechselduschen die Ausscheidung über die Haut an.
- Zum Frühstück gibt es dann ein grosses Glas Sauerkrautsaft und etwas „Wackelpudding“ bestehend aus Apfelsaft mit einem geriebenen Apfel und Flohsamenschalen (Mucofalk). Dies mische ich jeweils bereits am Vorabend, damit es über Nacht quellen und zum „Wackelpudding“ werden kann. Danach gibt es noch Kräutertee.
- Das Mittagsmenü besteht aus einer Gemüsebrühe, selbsthergestellt oder einfach aus Extrakt aus dem Bioladen. Danach wieder etwas „Wackelpudding“.
- Am Nachmittag esse ich jeweils den Rest vom „Wackelpudding“, wenn mir danach ist.
- Abends bilden Kräutertee und ein grosses Glas Rote Beete Saft den kulinarischen Abschluss.
- Ausserdem mache ich nun einen Einlauf.
- Ins Bett nehme ich dann noch eine Wärmflasche mit, die ich auf ein feuchtes Tuch über meiner Leber positioniere (Leberwickel).
Dazu ist viel Trinken von Wasser und Kräutertee wichtig, um die gelösten Schlacken auch ausscheiden zu können. Um die Ausscheidungsorgane noch mehr zu unterstützen, nehme ich während der ganzen Heilfastenkur 3x am Tag 20 Tropfen einer pflanzlichen Tinktur für die Leber und die Nieren. Sehr geeignet ist dafür die Phönix Entgiftungsreihe. Zur Leberpflege hat sich zusätzlich täglich noch 1 Tablette Mariendiestelextrakt bewährt.
Auch wenn Du Dich vor allem an den Vollfastentagen etwas schlapp fühlst, ist leichte Bewegung an der frischen Luft sehr zu empfehlen. Auch dadurch wird der Körper unterstützt. Über die Atemwege wird ja auch manches aus dem Körper heraus transportiert. Es sind allerdings keine Höchstleistungen möglich, da der Körper inzwischen seine Energiespeicher vollständig geleert hat. Ich mache dies ganz nach dem täglichen Gefühl. Entweder es gibt ein leichtes Jogging oder eben einen längeren Waldspaziergang.
Das übliche Krafttraining kannst Du ebenfalls beibehalten. Eventuell würde ich aber im Fitnessstudio das Gewicht an den Geräten etwas reduzieren. Auch dabei, höre einfach auf dein Gefühl und mach so viel, wie Dein Körper mag. In diesen wenigen Tagen geht es einmal nicht um Leistungssteigerung. Du wirst dich vor allem nach einem leichten Training oder Waldspaziergang sehr wohl fühlen und das Fasten fällt umso leichter.
Mir ist es sehr leicht gefallen, die 6 Vollfastentage durchzuhalten. Wenn diese Tage gut vorbereitet und wie beschrieben begleitet werden, kommt es nach meiner Erfahrung auch zu wenig Problemen. Und immer motiviert ja die Aussicht auf mehr Energie durch Heilfasten.
Die Aufbautage
In den Aufbautagen geht es darum, Deinen Körper wieder an die Verarbeitung von Nahrung zu gewöhnen. Dies muss ganz vorsichtig und langsam geschehen. Vor allem mit fetten Nahrungsmitteln musst Du in den ersten Tagen aufpassen und auch die Nahrungsmittelmenge erst langsam wieder steigern.
Zum „Fastenbrechen“ gibt es zum Frühstück am 1. Aufbautag einen Bio-Apfel. Kaue diesen wirklich ganz gründlich, so dass Du praktisch gar nicht mehr schlucken musst. Durch das gute Einspeicheln im Mund wird der Apfel bereits gut „vorverdaut“ und Dein Verdauungsapparat hat so leichtere Arbeit. Gründliches Kauen und Einspeicheln ist überhaupt für alle Mahlzeiten sehr empfehlenswert. Leider nehmen wir uns im Alltag oft viel zu wenig Zeit dafür.
Am Mittag des 1. Aufbautages esse ich dann jeweils eine grosse Portion Fastensuppe mit einer Scheibe Knäckebrot, die ebenfalls sehr gut gekaut wird. Abends gibt es eine Gemüsesuppe mit püriertem Gemüse, z.B. eine Tomatensuppe, und dazu eine Scheibe Knäckebrot mit wenig Alsan oder wer mag Butter.
Während der nächsten beiden Aufbautagen steigere ich die Menge ganz langsam. Auf dem Speiseplan stehen weiterhin Gemüse als Suppe oder gedünstet, Kartoffelbrei, Apfel und etwas Knäckebrot. Am dritten Tag nehme ich etwas frischen Salat mit wenig Öl hinzu. Es ist nun der Tag der „reduzierten Normalkost“ ähnlich wie der 1. Entlastungstag.
Weiterhin ist es auch während der Aufbautage sehr wichtig, genug zu trinken in Form von Wasser und Kräutertee.
In diesen Aufbautagen ist es mir besonders wichtig, alles sehr frisch zuzubereiten. Es ist jetzt auch die Zeit, weniger gute Ernährungsgewohnheiten in eine neue gesündere Richtung zu lenken. Nach der Reinigung durch die Heilfastenkur hat Dein Körper viel weniger Gelüste nach eigentlich sehr ungesunden Dingen. Ich staune jedes Mal wieder, dass es mir gar nichts mehr ausmacht, wenn Essengerüche um mich herum sind oder ich anderen beim Essen von Dingen zusehen muss, die ich auch mal gerne hatte. Auf der anderen Seite erscheint ein gut gekauter Apfel oder ein gut gekautes Stück Brot wie die grösste Köstlichkeit, die man sich vorstellen kann.
Für die Aufbautage und am besten auch für die Zeit danach ist es sehr wichtig, sich Zeit für das Essen zu nehmen. Wie gerne erledigen wir häufig während des Essens immer noch andere Dinge, und das Essen wird dabei auf die Schnelle und unachtsam heruntergeschlungen. Widme Dich einmal ganz bewusst ausschliesslich Deiner mit Liebe zubereiteten Mahlzeit. Dein Körper wird es Dir danken.
Wie weiter nach dem Heilfastenkur?
Nun ist die 12 tägige Kur und Auszeit also geschafft und Du hast jetzt mehr Energie durch Heilfasten. Nach dem Rückzug zu Dir selber während dieser Tage wirst Du bald den grossen Energieschub spüren, den Dir Dein Körper jetzt schenkt. Ich habe meine Heilfastenkur gerade beendet und so fühle ich mich zurzeit:
- Ich bin wieder voller Tatendrang und mein Energielevel ist sehr hoch!
- Meine Gedanken sind viel klarer geworden!
- Die Ideen, was ich in nächster Zeit tun möchte, fliessen einfach nur so!
- Die Erkältung, die sich vor der Heilfastenkur schon einige Wochen hingezogen hat, ist weg!
- Ich habe wieder richtig viel Lust und Spass daran, mich draussen zu bewegen und laufen zu gehen!
- Mir macht es Freude, beim Einkaufen besonders gute und natürliche Lebensmittel auszuwählen, daraus schmackhafte Mahlzeiten zuzubereiten und auch Neues zu entdecken!
- Meine Haut fühlt sich ganz zart an wie Babypopo!
- Meine Augen strahlen, ich fühle mich wieder einige Jahre jünger und das sieht man auch!
- Das Gefühl, dass ich meinen Alltag und alles, was ich mir vornehme ganz locker schaffe, füllt mich aus.
- Die Motivation, meinen persönlichen Weg weiterzugehen, auch wenn er nicht immer dem „Mainstream“ entspricht und ab und zu Widerstände auftreten, ist riesengross und fühlt sich in tiefstem Herzen richtig an!
Ich habe also deutlich mehr Energie durch Heilfasten. Ausserdem hilft mir jede Heilfastenkur wieder zu einem bewussteren Leben. Ich versuche, diese Energie möglichst lange zu behalten und meinen Alltag nun bewusster zu gestalten. Eine Heilfastenkur zeigt ihre Wirkung auf allen Ebenen, Körper, Geist und Seele, und ist für mich eines der besten Mittel für eine langfristige Gesundheitsvorsorge.
Mehr Energie durch Heilfasten trägt dann natürlich auch deutlich dazu bei, wieder mehr leisten zu können. Nachdem ich meine Energiespeicher jetzt wieder aufgefüllt habe, werde ich als Läuferin in den nächsten Wochen sehr davon profitieren können, dass mein Körper einmal gut durchgeputzt wurde und alle Stoffwechselabläufe nun wieder runder laufen.
Wenn Du noch mehr über Heilfasten erfahren willst, findest Du weitere wertvolle Informationen und auch eine ausführliche Heilfasten Anleitung auf www.gesund-heilfasten.de .
Falls Du gerne ein Heilfasten durchführen aber dies nicht alleine möchtest, kann ich als sehr unkomplizierte Möglichkeit das zweimal jährlich, im Frühling und im Herbst, stattfindende Online-Fasten mit Dr. Rüdiger Dahlke empfehlen. Neben einer unglaublichen Menge an Informationen, zu denen Du dann Zugang erhältst, steht Dr. Dahlke auch täglich für Fragen und zur Unterstützung zur Verfügung. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es außerdem ein gutes Gefühl ist, nicht alleine sondern in einer großen Community zu fasten. Obwohl ich seit Jahren daran gewöhnt bin, meine Heilfastenkuren alleine durchzuführen, war es für mich eine Bereicherung.
Ich wünsche Dir von Herzen viel Erfolg bei Deinem „Frühjahrsputz“ und freue mich, wenn Du Deine Erfahrungen in die Kommentare schreibst!
Eine ganz wunderbaste Anleitung zum Fasten, und ich bin zudem begeistert, dass du es so sinnvoll ergänzt mit z. B. Leberwickeln und speziellen Heilpräparaten, um das Fasten ganzheitlich zu unterstützen. Mit deiner so anschaulichen, übersichtlichen, kompakten Anleitung möchte ich am liebsten gleich loslegen!! Danke 🙂
Liebe Kerstin, vielen Dank für Dein Feedback. Ich finde es immer sehr wichtig, die Dinge ganzheitlich anzusehen. Daher ist es ein wichtiger Teil für eine erfolgreiche Heilfastenkur, die Organe zu unterstützen, die während dieser Zeit sehr viel mehr zu tun haben. Vieles ist ja sogar sehr einfach zu integrieren und würde uns auch sonst oft gut tun. Leider nehmen wir uns im „normalen“ Alltag viel zu wenig Zeit. Eine Heilfastenkur ist für mich immer eine Zeit speziell mich, wo sich selber und dem eigenen Körper Gutes tun viel Platz haben soll. Am besten gelingt dies natürlich, wenn man sich entsprechende Rahmenbedingungen in seinem Alltag schaffen kann. Ich habe diese Heilfastenkur aber auch schon in den normalen Berufsalltag integriert, wo ich dann zwar nicht ganz so viel Zeit für mich hatte. Es hat aber trotzdem sehr gut getan.