Hast du ein Lieblingsnahrungsmittel, von dem du nicht genug bekommen kannst und das dir immer den benötigten Energiekick geben? Darum soll es heute gehen.
In den beiden letzten Artikeln hast du einiges darüber erfahren, welchen Einfluss das Autonome Nervensystem und das Verbrennungssystem auf deine Leistungsfähigkeit haben. Nur durch die individuell auf deinen Stoffwechseltyp abgestimmte Ernährung kannst du deine optimale Leistungsfähigkeit erreichen. Es gibt aber noch weitere Regulationssysteme im Körper, die ebenfalls Auswirkungen auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben. Heute möchte ich die Bedeutung des Drüsensystems und der Drüsentypen vorstellen. Eine wichtige Rolle spielt dabei dein Lieblingsnahrungsmittel.
Mehr Energie durch das Lieblingsnahrungsmittel
Durch Untersuchungen konnte bereits Mitte des letzten Jahrhunderts festgestellt werden, dass beim Verzehr bestimmter Nahrungsmittel einzelne Drüsen stärker durchblutet werden als andere. Allerdings ist dies nicht bei allen Menschen die gleiche Drüse. Die Anregung dieser individuellen Hauptdrüse führt zur Anhebung des gesamten Energieniveaus. Man fühlt sich fitter und energiegeladen.
Diese Anregung durch bestimmte Nahrungsmittel konnte für vier Drüsen festgestellt werden und zwar für
- die Hypophyse
- die Nebennieren
- die Schilddrüse
- die Ovarien
Da dieses Gefühl der hohen Energie sehr angenehm ist, entwickelt sich unbewusst im Laufe der Zeit eine individuelle Vorliebe für bestimmte Nahrungsmittel, die diesen Energieschub auslösen. Dies wird dann zum Lieblingsnahrungsmittel. Vielleicht gehörst du auch zu den zahlreichen Menschen, die morgens als erstes ihren Kaffee brauchen, um in Gang zu kommen. Auch zwischendurch gibt eine weitere Tasse immer wieder einen neuen Kick. Oder du brauchst einfach deine tägliche Portion Fleisch, um dich richtig gut zu fühlen.
Deine Hauptdrüse ermüdet
Zunächst einmal wirkt es sich positiv aus, dass durch das Lieblingsnahrungsmittel die Hauptdrüse angeregt wird und dich mit zusätzlicher Energie versorgt. Da du durch diesen Mechanismus jedoch meist zu viel davon zu dir nimmst, ermüdet die Drüse im Laufe der Zeit und ihre Reaktionsfähigkeit lässt langsam nach.
Dieser Prozess geht über einen sehr langen Zeitraum von Jahren bis Jahrzehnten. Da du unbewusst mit der nachlassenden Wirkung einfach immer mehr von deinem Lieblingsnahrungsmittel konsumierst, gleicht sich die geringere Reaktion wieder aus und du erhältst trotzdem noch genug Energie. Deine Drüse erschöpft sich dabei aber immer mehr.
Mit der zunehmenden Erschöpfung nimmt die Fähigkeit der Energieregulierung immer mehr ab. Es steht immer weniger Energie zur Verfügung. Ausgeglichen wird dies weiterhin durch noch mehr Lieblingsnahrungsmittel essen. Mit der Zeit führt das dann natürlich zur Gewichtszunahme.
Diese Gewichtszunahme geht zwar beim einen schneller und beim anderen langsamer. Grundsätzlich nimmt aber jeder Typ irgendwann zu, wenn er zu viel von seinem Lieblingsnahrungsmittel isst. Der Abbau dieses Übergewichtes gelingt entsprechend auch nur, wenn die individuelle Hauptdrüse nicht mehr dauernd angeregt wird. Das heisst also Verzicht auf dein Lieblingsnahrungsmittel!
Dieser Mechanismus erklärt, warum die verschiedenen Diäten beim einen Menschen Erfolg bringen und beim anderen nicht.
Typische Merkmale der Drüsentypen
Wie findest du nun aber heraus, welche Drüse bei dir hauptsächlich angeregt wird?
Wie bei den Stoffwechsel- und Verbrennungstypen können wir auch den Drüsentyp an verschiedenen Merkmalen erkennen. Vor allem sind dies der Körperbau, die Zonen, an denen sich Übergewicht hauptsächlich zeigt und die Essensvorlieben.
Der Hypophysentyp
Körperbau: rundlich, weich, Kopf wirkt zu gross für den Körper, weiche und schwache Muskeln
Übergewicht: gleichmässig über den ganzen Körper verteilt wie „Babyspeck“, rundlicher „Kinderbauch“
Lieblingsnahrungsmittel: Milchprodukte, Koffein (Kaffee, Energiedrinks), raffinierte Kohlenhydrate
Der Nebennierentyp
Körperbau: kräftiger Körperbau mit breiten Schultern, breiter Hüfte und rundem oder quadratischem Gesicht
Übergewicht: gleichmässig über den ganzen Körper verteilt, aber vor allem starker runder Bauch und bei Frauen Vergrösserung des Busens
Lieblingsnahrungsmittel: rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm, Wild)
Der Schilddrüsentyp
Körperbau: schlank, grazil, mit schlankem, langem Hals, schmale Schultern und Taille, schlanke, lange Hände und Füsse
Übergewicht: vor allem um die Hüfte wie ein „Rettungsring“ und an den Oberschenkeln, Hände und Füsse bleiben schlank; kann viel essen, ohne zuzunehmen
Lieblingsnahrungsmittel: raffinierte Kohlenhydrate, Koffeinhaltiges (Kaffee, Energiedrinks), Früchte, Fruchtsäfte, Honig
Der Ovarientyp (nur bei Frauen)
Körperbau: rundliche Formen, eher kleiner Körperbau mit betontem Gesäss, weiche Haut, schnell Zellulite, weiche Haut, eher dicke Haare
Übergewicht: vor allem am Gesäss, Zellulite vorne und seitlich am Oberschenkel
Lieblingsnahrungsmittel: fettreiche Milchprodukte (Butter, Sahne, fetten Käse), scharfe Gewürze (Pfeffer, Cayennepfeffer), etwas weniger rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm, Wild)
Nun kennst du mit dem Autonomen Nervensystem, dem Verbrennungssystem und dem Drüsensystem die drei Hauptregulationssysteme, mit deren Hilfe der individuelle Ernährungstyp gefunden werden kann.
Im Metabolic Typing gibt es noch 6 weitere Regulationssysteme des Körpers, die einen Einfluss auf die Ernährung haben. Diese spielen aber eher eine untergeordnete Rolle.
Wie du nun deinen Ernährungstyp bestimmen kannst, erfährst du im letzten Artikel dieser kleinen Metabolic Typing Serie. Sicher musst du auch nicht für immer auf dein Lieblingsnahrungsmittel verzichten. Der bewusstere Umgang hilft auch schon sehr viel.
Die Grafiken stammen aus dem Ausbildungsskript "Das Synergie-System Metabolic Typing – Stoffwechseltypen und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit" von Peter Königs
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