Sternanis ist bei uns vor allem als Weihnachtsgewürz bekannt. Durch seine Sternform passt er auch optisch perfekt in diese Zeit. Der Name erinnert an Anis. Tatsächlich hat der Geschmack Ähnlichkeit mit Anis. Botanisch ist es aber eine völlig andere Pflanze.
Neben seiner Bedeutung in der Weihnachtszeit vor allem im Lebkuchengewürz findet man Sternanisfrüchte auch in der chinesischen Küche in verschiedenen Gewürzmischungen und im Currypulver.
Herkunft von Sternanis
In China und Japan ist Sternanis seit ca. 3000 Jahren als Würz- und Heilpflanze bekannt. In Japan gilt der Baum, von dem die Sternanisfrüchte stammen, als heilig. Oft steht er daher in der Nähe von Tempeln.
Nach Europa brachte 1275 erstmals Marco Polo Sternanisfrüchte mit. Es dauerte dann jedoch noch einige Jahrhunderte, bis das Gewürz bekannt wurde. In Deutschland fand Sternanis erst seit Ende des 18. Jahrhunderts seinen Weg in die Backstuben.
Die Sternanis-Pflanze
Die Sternanisfrüchte stammen von einem immergrünen asiatischen Magnolienbaum. Hauptsächlich wächst er in China und Vietnam. Der Sternanis-Baum wird bis zu 18 m hoch. Er braucht ein frostfreies Klima und wächst sowohl in sonniger Umgebung als auch im Halbschatten. Die Blätter sind immergrün und zwischen März und Mai kommen gelbliche Blüten hinzu. Die sternförmigen Früchte sind im Oktober erntereif.
Gewürz mit Heilwirkungen
Als Gewürz kommt Sternanis hauptsächlich in gemahlener Form zum Einsatz, zum Beispiel im Glühwein, in Lebkuchen oder aufgrund des sehr ähnlichen Geschmacks anstelle von Anis in Anisplätzchen.
In der chinesischen Küche werden die Sternanisfrüchte gerne zum Würzen von süβ-saurem Schweinefleisch, Ente oder Pflaumenmus benutzt.
Sternanis ist aber nicht nur ein wohlschmeckendes Gewürz sondern hat auch ganz erstaunliche Heilwirkungen. Er wirkt
- antibakteriell
- entzündungshemmend
- schleimlösend
- harntreibend
- verdauungsfördernd
- krampflösend und entspannend
- schmerzlindernd
Daraus ergeben sich als Hauptanwendungsgebiete
- Erkältungen, Bronchitis und Entzündungen der oberen Luftwege aufgrund der antibakteriellen, entzündungshemmenden und schleimlösenden Eigenschaften
- Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Magenbeschwerden und Darmkrämpfe durch die verdauungsfördernde, krampflösende und schmerzlindernde Wirkung
- Hexenschuss und Ischias-Beschwerden durch Entspannung
- Zahnschmerzen
- Mundgeruch
- Darüber hinaus ist Sternanis ein Mittel zur Stärkung der Milz, die ja ein wichtiger Teil unseres Immunsystems ist.
Anwendungsmöglichkeiten von Sternanis
Sehr einfach kann man aus Sternanisfrüchten einen Tee zubereiten, der sowohl bei Erkältungen und Bronchitis als auch als Verdauungsförderer Unterstützung gibt.
Sternanis-Tee
Nimm 3 Stück Sternanisfrüchte und übergieβe sie mit 250 ml kochendem Wasser. Nach ca. 10 Minuten abgedecktem Ziehenlassen ist der Tee fertig.
Kauen von Sternanishüllen
Nach schweren Mahlzeiten fördert auch das Kauen der Sternanishüllen die Verdauung. Ebenfalls hilft dies gegen Mundgeruch.
Sternanisöl
Bei Zahnschmerzen bietet das ätherische Sternanisöl ähnlich wie Nelkenöl erste Hilfe bis der Zahnarzt greifbar ist.
Grundstoff für Tamiflu
Sternanis hat eine antibakterielle Wirkung und ist dadurch hilfreich bei verschiedenen Infektionskrankheiten vor allem der Atemwege. Darüber hinaus wird der aus den Sternanisfrüchten stammende Wirkstoff Shikimisäure als Grundstoff für das Anti-Grippe-Mittel Tamiflu benutzt. Somit kann Sternanis nicht nur bei bakteriellen sondern auch bei viralen Infektionen Unterstützung bieten.
Mit so vielen positiven Wirkungen schmecken Lebkuchen und Glühwein in diesem Jahr bestimmt doppelt so gut. Genieße sie!
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