Neben dem Autonomen Nervensystem spielt das Verbrennungssystem eine entscheidende Rolle für die Bestimmung des Nährstoffbedarfs. Energie wird im menschlichen Körper vor allem aus Kohlehydraten und Fetten gewonnen. Diese Energieerzeugung erfolgt in zwei Schritten.
Umwandlung von Kohlehydraten und Fetten
Zunächst werden Kohlehydrate und Fette in getrennten Prozessen umgewandelt. Als Endprodukt entsteht beim Kohlehydratabbau, was man Glykolyse nennt, Pyruvat. Die Umwandlung der Fette in der Beta-Oxidation führt zur Entstehung von Acetyl-Coenzym A. Beides sind wichtige Stoffe für die Energiegewinnung im Zitronensäurezyklus.
Der Zitronensäurezyklus ist der zweite Schritt der Energiegewinnung. Wichtig ist, dass die beiden Endprodukte aus Glykolyse und Beta-Oxidation immer im richtigen Mengenverhältnis dem Zitronensäurezyklus zugeführt werden. Ist dies nicht der Fall, kann der Zitronensäurezyklus nicht optimal ablaufen. Wenn der Zitronensäurezyklus aber nicht rund läuft, entsteht weniger Energie. Dies führt wiederum zu einer verminderten Leistungsfähigkeit.
Ähnlich wie bei den Stoffwechseltypen, die aus unterschiedlichen Entwicklungen des Autonomen Nervensystems entstanden sind, gibt es auch beim Verbrennungssystem Menschen, bei denen die Kohlehydratverbrennung optimaler abläuft. Auf diese Weise wird mehr Pyruvat im Verhältnis zum Acetyl-Coenzym A produziert. Umgekehrt gibt es auch Menschen, bei denen die Fettverbrennung aktiver und damit der Anteil des zur Verfügung stehenden Acetyl-Coenzym A höher ist als das Pyruvat. Diese Unterschiede im Verbrennungssystem haben sich ebenfalls im Laufe der Evolution entwickelt.
Glykotyp und Betatyp
In beiden Fällen entsteht ein Ungleichgewicht und der Zitronensäurezyklus kann nicht optimal ablaufen. Ist zu viel Pyruvat vorhanden, verläuft die Energieerzeugung im Zitronensäurezyklus zu schnell. Im Metallic Typing wird dies der Glykotyp (von Glykolyse) genannt. Das Problem, das sich aus der zu schnellen Energieerzeugung ergibt, ist der erhöhte Anfall von Kohlendioxid. Dadurch verringert sich der pH-Wert des Blutes, was wiederum weitere Folgen für das Funktionieren des menschlichen Körpers mit sich bringt.
Ist zu viel Acetyl-Coenzym A aus einer dominanten Fettverbrennung vorhanden, wird Energie langsamer erzeugt. Dies ist so beim Betatyp (von Beta-Oxidation). Beim Betatyp fällt weniger Kohlendioxid im Verbrennungsprozess des Zitronensäurezyklus an. Der ph-Wert des Blutes wird in diesem Fall erhöht und somit basischer.
Auswirkungen des Ungleichgewichts im Verbrennungssystem
Wenn die Verbrennungsprozesse nicht optimal ablaufen, wirkt sich dies in verschiedenen Bereichen aus. Es zeigt sich in geistigen, emotionalen und verhaltensbezogenen Merkmalen aber auch in Bezug auf das Energieniveau und Reaktionen auf die Ernährung. Hier sind einige charakteristische Merkmale für den Glyko- und den Betatyp:
Charakteristika des Glykotyp
- hyperaktiv
- aufmerksam, wach
- leistungsorientiert
- angespannt
- aufbrausend
- immer hungrig, isst grosse Portionen
- essen vor dem Schlaf fördert den Schlaf
- hat gute Konzentration
- Stimmungsschwankungen
- niedriger Blutzuckerspiegel
- hoher Cholesterinspiegel
- hat viel Energie
Charakteristika des Betatyp
- hypoaktiv
- depressiv
- passiv
- langsam, verträumt
- gibt leicht auf
- selten hungrig, isst kleine Portionen
- lässt Mahlzeiten aus
- essen vor dem Schlaf stört
- schlechte Konzentration
- hoher Blutzuckerspiegel
- niedriger Cholesterinspiegel
- oft erschöpft
Dies sind nur einige wenige Merkmale, die zeigen, welche Auswirkungen die ursächlich scheinbar nur ganz geringen Unterschiede im Verbrennungssystem haben können.
Ausgleich durch die Ernährung
Wie beim Autonomen Nervensystem können auch die Abweichungen im Verbrennungssysstem durch die richtige Nahrungszusammensetzung ausgeglichen werden. Dies lässt sich leicht aus den physiologischen Abläufen ableiten. Da beim Glykotyp zuviel Pyruvat aus der Verbrennung der Kohlehydrate in den Zitronenzyklus gelangt, wird zum Ausgleich mehr Acetyl Coenzym A benötigt. Dies kommt aus der Verbrennung von Fetten. Die Nahrung des Glykotyps sollte daher einen höheren Anteil an Fett enthalten. Der Glykotyp verträgt und braucht deshalb eher Fleisch, Fett und Milch.
Beim Betatyp ist zu viel Acetyl Coenzym A vorhanden und im Verhältnis fehlt Pyruvat. Durch eine höhere Zufuhr von Kohlehydraten kann dies ausgeglichen werden. Der Betatyp ist daher derjenige, der sehr gut vegetarisch essen kann.
Neben dem Glyko- und dem Betatyp gibt es auch für das Verbrennungssystem einen gleichmässigen Ernährungstyp. Bei diesem sollte die Zufuhr von Kohlehydraten und Fetten ausgeglichen sein.
Für alle drei „Verbrennungstypen“ gilt, dass mit der richtigen Nahrungszusammensetzung der Zitronensäurezyklus rund abläuft und die optimale Menge an Energie für den Körper gewonnen werden kann. Für eine hohe Leistungsfähigkeit auch beim Laufen ist dies eine wichtige Voraussetzung. Aber ganz allgemein gilt auch hier. Funktioniert das Verbrennungssystem gut, trägt dies bei zu
- guter Gesundheit
- hoher Energie
- Leistungsfähigkeit und
- Idealgewicht
Das Autonome Nervensystem und das Verbrennungssystem sind die beiden Hauptsysteme, die im Metabolic Typing berücksichtigt werden. Ein drittes wichtiges System ist das des Drüsentyps. Im nächsten Teil dieser kleinen Metabolic Typing Reihe werde ich die verschiedenen Drüsentypen mit ihrer Bedeutung für unsere Ernährung näher erläutern.
Ich hoffe, dass ich die sehr komplexen physiologischen Prozesse auf einfache Art und Weise verständlich darstellen konnte. Schreibe mir deine Fragen doch in den Kommentar. Ich beantworte sie gerne.
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