Auf meiner Alpenüberquerung von München nach Venedig war mir die tägliche optimale Regeneration besonders wichtig. Nur so wurde es möglich, konstant über die ganzen 24 Tage sehr leistungsfähig zu sein.
Im letzten Artikel habe ich bereits mein Ernährungskonzept vorgestellt, welches mich sehr gut unterstützt hat. Die vegane Ernährung hat einen wesentlichen Beitrag für eine optimale Regeneration geleistet.
Darüber hinaus wollte ich meinem Körper aber noch zusätzliche Hilfen geben. Eine Kombination aus zwei homöopathischen Mitteln sowie eine Mischung aus drei Schüßler Salzen haben sich für mich sehr bewährt.
Arnica und Rhus toxicodendron – die unschlagbare Homöopathie-Kombi
Arnica und Rhus toxicodendron sind beides homöopathische Mittel, die für die Bedürfnisse im Sportbereich sehr geeignet sind. Auch bei einer optimalen Regeneration übernehmen sie wichtige Aufgaben.
Grundsätzlich arbeitet die Homöopathie nach dem Prinzip Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen. Das bedeutet, dass zunächst einmal die Symptome von Beschwerden genau angesehen und erfasst und dann mit den in den sogenannten Arzneimittelbildern zusammengestellten Symptomen der einzelnen homöopathischen Heilmittel verglichen werden müssen. Das Mittel, das gemäß seinem Arzneimittelbild den Symptomen am ähnlichsten ist, wird dann als Heilmittel eingesetzt.
Für manche homöopathische Mittel gibt es aber doch ganz klare Indikationen für ihren Gebrauch, bei denen man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dann auch das richtige Mittel hat. Zwei dieser Mittel sind Arnica und Rhus toxicodendron. Sie haben sich zum Beispiel bei Muskelkater sehr bewährt.
Arnica
Arnica montana ist eine aromatisch duftende Pflanze mit schönen gelben Blüten, die in den Alpen wächst. Sie ist mir auf meiner Wanderung mehrmals begegnet und ich freue mich immer, wenn ich sie sehe.
Wie kleine Sonnen leuchten die Blüten im Sommer in den Gebirgswiesen. Der deutsche Name „Bergwohlverleih“ gibt sowohl darauf einen Hinweis, wo sie zu finden ist (Berg), als auch, was diese Pflanze für uns tun kann („Wohl verleihen“). Ein anderer Name „Fallkraut“ weist ebenfalls auf ihre Verwendung hin.
Vor allem bei Verletzungen durch Sturz, Fall oder Schlag ist Arnica ein sehr hilfreiches homöopathisches Mittel. Weitere charakteristische Symptome sind, sich wie zerschlagen, gequetscht, wund und lahm zu fühlen, und der sehr überempfindliche Körper. Zum Beispiel erscheint alles, worauf jemand liegt, als zu hart.
Bei Muskelkater kommt es zu Mikroverletzungen im Gewebe und der Körper fühlt sich ähnlich wie bei den charakteristischen Arnica-Symptomen an. Wenn der Körper also so belastet wird, dass es zu Muskelkater oder anderen kleinen Verletzungen im Gewebe kommt, unterstützt Arnica sehr gut die optimale Regeneration.
Rhus toxicodendron
Das zweite bei Muskelkater sehr geeignete homöopathische Mittel ist Rhus toxicodendron. Der deutsche Name Giftsumach oder Giftefeu macht darauf aufmerksam, dass diese Pflanze giftig ist. Homöopathisch aufbereitet kann sie jedoch ihre volle Kraft entfalten und den Heilungsprozess bei vielen Verletzungen sehr unterstützen.
Während Arnica das Hauptmittel für alle Verletzungen durch Sturz, Schlag oder Stoss ist, steht bei Rhus toxicodendron das Prinzip der Überlastung im Vordergrund. Wenn als Ursache für Beschwerden oder eine Verletzung eine Überanstrengung oder das Überschreiten des physiologisch normalen Rahmens erkennbar ist, kann Rhus toxicodendron eine gute Hilfe bei der Heilung bieten.
Solche Überlastungen sind zum Beispiel Überdehnungen von Sehnen und Bändern, Zerrungen, Verstauchungen oder Verrenkungen. Aber auch bei Muskelkater oder ganz allgemein bei körperlicher Überanstrengung werden Strukturen des Bewegungsapparates deutlich über den normalen physiologischen Rahmen belastet.
Die optimale Regeneration mit Arnica und Rhus toxicodendron
Um meinen Körper bei seiner optimalen Regeneration zu unterstützen, habe ich während meiner Wanderung von München nach Venedig jeweils morgens und abends je 3 Kügelchen (Globuli) Arnica D30 und Rhus toxicodendron D6 genommen.
Selbst nach sehr anstrengenden Etappen fühlten sich meine Beine am nächsten Morgen wieder frisch und bereit für den neuen Tag an. Und von einem richtigen Muskelkater bin ich komplett verschont geblieben.
Leistungssteigerung mit Schüßler Salzen
Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler fand im 19. Jahrhundert heraus, dass viele Krankheiten, Beschwerden und Disbalancen im Körper auf einen Mangel an Mineralstoffen zurückgeführt werden können. Entscheidend ist dabei der Mineralstoffgehalt innerhalb der Zellen.
Er stellte auch fest, dass Mineralstoffe in ihrer puren Form von den Zellen nicht gut aufgenommen werden können, da die Teilchen zu groß sind. Als homöopathischer Arzt begann Dr. Schüßler deshalb, mit den in der Homöopathie üblichen Potenzierungen zu experimentieren. Er verdünnte die Mineralstoffe so, dass sie durch die winzigen Öffnungen der Zellwände hindurch in das Zellinnere gelangen können. Der Organismus ist dadurch in der Lage, die Mineralstoffmoleküle ohne aufwendige Zerlegungs- und Aufbauprozesse direkt zu verwenden und dort einzubauen, wo sie fehlen.
Diese Methode wurde als „Biochemie nach Schüßler“ bekannt, und die nach seinem Verfahren hergestellten Mineralstoffe nennen wir heute „Schüßler Salze“.
Im Sportbereich, wenn wir unserem Körper eine höhere Leistungsfähigkeit abverlangen, haben sich vor allem drei Mittel aus der Reihe der insgesamt 27 Schüßler Salze bewährt. Auch sie unterstützen eine optimale Regeneration.
Nr. 3 Ferrum phosphosricum D12
Ferrum phosphoricum ist das Erste-Hilfe-Mittel bei allen Verletzungen und plötzlichen akuten Beschwerden. Es unterstützt die körpereigene Abwehr auch vorbeugend. Immer wenn der Stoffwechsel und der damit verbundene Transport z.B. von Sauerstoff im Körper besonders stark gefordert sind, ist Ferrum phosphoricum das richtige Hilfsmittel. Unterstützend wirkt es vor allem auch auf den Eisenhaushalt.
Nr. 5 Kalium phosphoricum D6
Bei allen Erschöpfungszuständen, egal ob physisch oder psychisch bedingt, hilft Kalium phosphoricum. Sowohl vor als auch bei oder nach besonderen Anforderungen sollten die Kalium phosphoricum Speicher daher gründlich aufgefüllt werden.
Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6
Magnesium phosphoricum steuert das vegetative Nervensystem und ist für den Aufbau der Knochen mitverantwortlich. Sehr hilfreich ist es bei allen krampfartigen Schmerzen und Verspannungen.
Diese Kombination der Schüßler Salze Nr. 3, Nr. 5 und Nr. 7 kann sehr gut auch bereits vorbeugend eingenommen werden. Der Körper hat dann die entsprechenden Mineralstoffe sofort zur Verfügung, wenn sie bei Belastungen vermehrt gebraucht werden.
Da die Zellen nur so viel an potenzierten Mineralstoffteilchen aufnehmen, bis ein Gleichgewicht zum Mineralstoffgehalt außerhalb der Zellen hergestellt ist, können die Schüßler Salze nicht überdosiert werden. Sind die Zellen genügend aufgefüllt, nehmen sie einfach keine weiteren Mineralstoffteilchen mehr auf.
Um die optimale Regeneration unterwegs bereits frühzeitig zu unterstützen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder nimmt man die Schüßler Salze direkt ein und lässt sie im Mund zergehen oder man gibt die ganze Tagesdosierung in eine Wasserflasche und trinkt das über den Tag verteilt.
Auf meiner Wanderung habe ich die Schüßler-Salz-Tabletten direkt eingenommen in einer Dosierung von 2 mal am Tag 2-3 Tabletten von jeder Sorte, in der Regel mittags bzw. nach meiner Ankunft am Tagesziel und abends.
Vor allem Ferrum phosphoricum ist zusätzlich eine gute Erkältungsprophylaxe. Obwohl ich einige Male richtig gefroren habe und die Gefahr einer Erkältung da war, hat mein Körper das gut bewältigt. Während meiner ganzen Wanderung hatte ich nie das Gefühl, krank zu werden und war immer voll leistungsfähig.
Ähnlich wie bei der Muskelkater-Prophylaxe habe ich meinem Körper bereits rechtzeitig das angeboten, was er braucht, um trotz der großen Belastung im Gleichgewicht zu bleiben und Dysbalancen sofort ausgleichen zu können. Für mich hat sich dieses Rezept schon mehrfach bewährt.
Mit diesen beiden Kombinationen habe ich mit relativ geringem Aufwand jeden Tag für eine optimale Regeneration gesorgt. Da es meinem Körper auf diese Weise sehr gut ging und ich mich die ganze Zeit wohl gefühlt habe, konnte ich meine Wanderung von München nach Venedig richtig genießen.
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